IT-Blog

Microsoft Azure und Grafana

Fr, 13. Mai 2022

Jeder IT-Administrator, der sich in der Cloud bewegt, kennt mittlerweile den enormen Umfang, den die verschiedenen Anbieter zur Verfügung stellen. Auch Microsoft 365 mit all den vielfältigen Diensten und Funktionen wächst nahezu täglich und bietet immer wieder neue Funktionen. Microsoft Azure bildet da ebenfalls keine Ausnahme.
Das hat zwar den Vorteil, dass immer mehr Dienste von der lokalen IT-Netzwerkstruktur in die Cloud verlagert werden können, dabei kann aber die Gesamtübersicht unter der enormen Vielfalt leiden.

Die integrierten Admin-Tools bieten viele Übersichten oder Dashboards in den einzelnen Bereichen an. Oft sind diese Tools auch bis zu einem gewissen Grad individualisierbar. Aber eine Sammlung und Anzeige von verschiedenen Daten, Metriken oder Fehlermeldungen aus verschiedenen Ebenen oder Diensten ist damit nicht möglich.

Dadurch kann es schnell unübersichtlich und aufwändig sein, sich regelmäßig einen Überblick über alle Dienste und Status einzuholen.

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Microsoft integriert nun die Open-Source-Software Grafana, die als vollverwalteter Dienst in Azure zur Verfügung gestellt wird.

Plattformübergreifende Datenausgabe

Grafana ist eine Open-Source-Anwendung, die in der Lage ist, plattformübergreifende Daten aus verschiedensten Datenquellen abzufragen und darzustellen. Dabei gibt es bereits für unzählige Dienste diverse Schnittstellen beziehungsweise Plugins.

Wer noch keine Erfahrung mit Grafana hat, den verweisen wir an dieser Stelle gerne an die Webseite des Herstellers. Dort findet man nicht nur viele Tutorials, die sich mit der Anwendung und Anbindung von Grafana an verschiedene Datenquellen befassen, sondern auch sämtliche Handbücher und Anleitungen, die kostenfrei nutzbar sind.

Durch die Integration und die Verbindung zu vielen anderen bekannten Datenquellen (zum Beispiel Google Cloud Monitoring, Salesforce oder SAP Hana, um nur einige zu nennen) kann sich der interessierte Administrator sein eigenes Dashboard aus verschiedensten Diensten zusammenstellen.

Das kann zum Beispiel eine Zusammenfassung von Sicherungsdiensten auf verschiedenen Cloud-Plattformen sein, eine Übersicht über Fehlermeldungen, Auslastungen der Systeme und noch vieles mehr. Es gibt kaum etwas, was mit Grafana nicht in ansprechender Weise visualisierbar wäre.

Mit der Übersicht sinkt auch der Administrationsaufwand

Natürlich ist es für jeden IT-Verantwortlichen wichtig, bis ins Detail informiert zu werden. Für den Alltag in der IT-Verwaltung ist aber erstmal eine Übersicht über möglichst viele Bereiche wichtiger. Anstatt sich durch mehrere Portale, Dienste oder Cloudanbieter zu kämpfen, bietet die Webanwendung eine einfache Möglichkeit, dies deutlich zu erleichtern.

Fehler können schneller erkannt und behoben werden, der zeitliche und personelle Aufwand sinkt ebenfalls. Allein aus dieser Sicht gilt Grafana ab einem gewissen Anwendungsumfang in der Cloud eher als Pflichtprogramm und nicht als Kür.
Auch die Einrichtung von Grafana ist dank der Partnerschaft mit Microsoft mit wenigen Klicks vollzogen. Damit entfällt hier eine komplizierte Integration und die Anwendung kann so schnell sinnvoll genutzt werden.

Alle benötigten Ressourcen werden im Hintergrund direkt von Azure verwaltet und zur Verfügung gestellt. Somit muss sich kein IT-Administrator durch eine mühselige Konfiguration und Einrichtung durchkämpfen. Beispielsweise sind Azure Data Explorer und Azure Log Analytics sofort eingebunden und können unverzüglich genutzt werden.

Unsere Hands-On-Videos zu Microsoft Intune

Die Bereitstellung der Hintergrunddienste in Azure sowie die enorme Erleichterung der Installation und Einrichtung sind aber nicht kostenlos.

Kostenfaktor für Grafana in der Azure Cloud

Obwohl Grafana als Open-Source-Software eigentlich kostenlos ist, muss man für die Nutzung in Azure monatliche Gebühren bezahlen. Und zwar nicht an Grafana Labs, den Hersteller. Die Gebühren werden an Microsoft in der üblichen Form (Abrechnung nach Zeitraum und Anzahl User) entrichtet. Denn man bezahlt nicht die Software, sondern für die Integration in Azure. Natürlich hat Microsoft mit Grafana diesbezüglich geschäftliche Vereinbarungen getroffen. Wie üblich sind Details zu diesen Vereinbarungen aber nicht wirklich bekannt. Wer dennoch etwas mehr darüber erfahren möchte, kann dies auf der zugehörigen Pressemitteilung von Microsoft tun.

Fazit

Mit der Integration von Grafana hat Microsoft die Möglichkeit ergriffen, mit einer bewährten und gut funktionierenden Open-Source-Software und den integrierten Diensten in Azure ein beeindruckendes Tool für die Kontrolle und Überwachung zu etablieren. Vor allem die Möglichkeit, mehrere und unterschiedliche Dienste mit Grafana zu überblicken, macht es so interessant und sicher auch langfristig zu einem wichtigen Tool in der Cloud- und IT-Verwaltung.

Ein kleiner Haken sei aber noch schnell erwähnt. Noch ist Grafana in unserer Region (Deutschland) nicht verfügbar. Microsoft verspricht aber, dies bald zu ändern.

Mehr Informationen zu Pricing und Verfügbarkeit finden Sie auf der Grafana Webseite von Microsoft https://azure.microsoft.com/de-de/pricing/details/managed-grafana/

Wer sich bereits mit der Cloud befasst und sich gerne mit den umfangreichen Möglichkeiten auseinandersetzt, dem empfehlen wir einen Blick auf unseren YouTube-Kanal #CloudUncovered zu werfen. Neben den wöchentlichen News rund um das Thema Cloud findet man dort auch zahlreiche Hands-On-Videos zum Thema Microsoft 365 und Azure.

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