Mit Windows 11 hat Microsoft im letzten Quartal des vergangenen Jahres eine neue Versionsnummer des weit verbreiteten Betriebssystems auf den Markt gebracht. Mit dem Versprechen, mehr Sicherheit, Komfort und bessere Cloud-Integration zu bieten, ließ Microsoft sein neuestes Machwerk gegen den beliebten Vorgänger Windows 10 antreten. Von einer Ablöse im Markt ist Windows 11 aber noch weit entfernt.
Man möchte meinen, dass Windows 10 gerade erst vor kurzem das vormals beliebte Windows 7 erfolgreich abgelöst hat und schon kommt der Nachfolger in Form von Windows 11. Aber wie so oft trügt uns das eigene zeitliche Gefühl von der realen Welt.
Gefühlt noch gar nicht lange her
Wieso wird eigentlich ein Windows 11 eingeführt? Windows 10 ist doch noch ganz neu, oder? Vor allem diejenigen, die sich gerade noch mit Windows 7 beschäftigt haben und erst vor kurzem auf Windows 10 umgestiegen sind, stellen sich gerne Fragen dieser Art.
Trotzdem muss man zur Kenntnis nehmen, dass Windows 10 bereits am 29. Juli 2015 von Microsoft auf den Markt gebracht wurde. Es sind mittlerweile schon sieben Jahre vergangen, dass Windows 7 einen Nachfolger erhielt. Vor allem die zwischenzeitlich erschienenen und ziemlich unbeliebten Versionen 8.0 und 8.1 lässt man dabei gerne außen vor. Diese konnten sich nicht wirklich etablieren, waren vor allem wegen der Touch-Bedienung und Tablet-Ausrichtung sehr unbeliebt.
Und Windows 7? Hier sind beinahe 13 Jahre vergangen, denn das Veröffentlichungsdatum war der 22. Oktober 2009.
Wer schon einige Wechsel der OS-Versionen hinter sich hat, kann sich an die anfängliche Ablehnung eines jeden neuen Betriebssystems sicher erinnern. Egal, ob es sich um Windows 95, Windows 2000, Windows XP, Windows 7 oder Windows 10 gehandelt hat. Bei einigen war es sicher gerechtfertigt. Man erinnere sich da zum Beispiel an Windows ME. Da wird es mit Ausblick auf Windows 11 doch gleich wieder warm ums Herz.
Windows 11 ist aber traditionell ebenfalls davon betroffen. Meist gelingt der endgültige Durchbruch erst, wenn der Support für das vorgehende Betriebssystem eingestellt wird. Bei Windows 7 war dies der 14.1.2020, für Windows 10 wird der 14. Oktober 2025 angepeilt.
Nach wie vor ist Windows 10 das am weitesten verbreitete Computer-Betriebssystem weltweit. Vergleicht man es mit dem neueren Windows 11, so sind etwa 80% mit Windows 10 versorgt, der Rest von ca. 20% liegt bei Windows 11. Bemerkenswert dabei ist allerdings, dass das Wachstum von Windows 11 derzeit einfach stagniert.
Laut einigen Berichten, die man im Internet findet, wird derzeit Windows 10 sogar wieder öfter installiert als Windows 11. Das bedeutet, dass auch auf neuen Geräten im Firmenumfeld wieder vermehrt eher auf Windows 10 als auf Windows 11 gesetzt wird.
Momentan zu wenig Vorteile mit Windows 11?
Wenn Microsoft eines kann, dann erstmal richtig auf die Pauke hauen. Die sehr hohen Systemanforderungen und vielen Voraussetzungen wie TPM oder Secure-Boot haben erstmal viele Anwender und IT-Administratoren aufhorchen lassen. Und dem folgten naturgemäß die üblichen Diskussionen über Sinnhaftigkeit und Sicherheit der geforderten Technologien. Eigentlich der übliche Kram, wenn ein neues Windows auf den Markt kommt.
Dass nicht gleich alles Gold ist, was glänzt, zeigen auch viele im Internet erschienenen Artikel rund um das Thema. Hier zum Beispiel zählt ein Artikel auf Giga.de einige Vor- und Nachteile von Windows 11 auf.
Bis zur Ablöse von Windows 10 werden aber garantiert die meisten Ecken und Kanten des Betriebssystems abgefeilt. Und in etwa 3 Jahren spielen auch heute noch gerade so brauchbare Geräte, auf denen sich ein Windows 11 erst gar nicht zur Installation bewegen lässt, sicher eine weniger große Rolle als heute.
Vielmehr wird sich der Wechsel, wie auch bisher, über die neu verkaufte Hardware ankurbeln. Also die Geräte, die in regelmäßigen Zyklen in den Unternehmen getauscht werden.
Dann wird es, abgesehen von bestehenden Lizenzen und verschiedenen Enterprise-Agreements, keine Windows 10 Lizenzen mehr geben. Damit werden dann Unternehmen mehr oder weniger sanft dazu gezwungen, Windows 11 einzusetzen. Der Heimbereich wird etwas langsamer nachziehen, aber spätestens, wenn Windows 12 in den Startlöchern steht, werden sich wieder alle auf die Seite von dem ach so guten Windows 11 schlagen und ein Upgrade schlicht und einfach verweigern.
In der Mitte trifft man sich
Es ist ebenso davon auszugehen, dass auch Microsoft, so wie bisher eigentlich immer, den einen oder anderen Schritt in Richtung Kunden geht und wohl noch einige Einschränkungen und Voraussetzungen zumindest aufweichen wird. Bisher hat das Prinzip „Zuckerbrot und Peitsche“ noch immer funktioniert.
Nicht ganz so einfach ist es allerdings in den Unternehmen, da IT-Administratoren eigentlich eine gemischte Installationsbasis von Windows 10 und Windows 11 gerne vermeiden würden. Und je näher wir dem Support-Ende von Windows 10 entgegentreten, umso eher muss auch die Planung für eine reibungslose Umstellung erfolgen. Hier sollte man garantiert nicht bis zum letzten Tag abwarten.
Fazit
Windows 11 ist da. Und ist gekommen, um zu bleiben. Es wird kaum jemandem gelingen, das Thema einfach auszusitzen. Denn die alternativen Lösungen sind entweder das alte Betriebssystem so lange am Leben zu erhalten, bis die Sicherheitslücken nicht mehr geflickt werden oder auf das nächste Windows, in dem Fall wohl Windows 12, zu warten. Allerdings ist nicht davon auszugehen, dass sich der Übergang von Windows 11 auf 12 anders gestalten wird als der derzeitige Übergang auf Windows 11.
Wer sein Unternehmen nicht ins Chaos stürzen möchte, holt sich rechtzeitig entweder das Know-How ins IT-Team oder wendet sich an den professionellen IT-Dienstleister, der zusammen mit Ihnen einen passenden und maßgeschneiderten Weg in die Zukunft plant. Dabei muss auch unbedingt die zukünftige Cloud-Strategie des Unternehmens mitberücksichtigt werden, denn auch das ist so ein Punkt, um den kaum jemand drum herumkommt.